Annie Lux
„Die Hand, die übrig blieb, nachdem ich meine Mutter auffraß, warf ich auf den Müll.“
Als dieser Satz aus dem Nichts in Annies jugendlichem Geist auftauchte, verwunderte sie das sehr. Anstatt in die Tiefe ihrer Psyche hinabzutauchen, um die Ursache für diesen Satz zu finden, entschied sie sich, noch weiter zu lauschen und gewisse Beobachtungen festzuhalten. Wie eine Forscherin auf unbekanntem Terrain untersucht Annie Lux seitdem sowohl ihre Umgebung als auch ihr Unterbewusstsein.
Als Schulkind spielte sie gern Detektivin und schrieb Kriminalfälle, in die sie die Nachbarn und Fernsehprominente verwickelte – damals noch unter ihrem bürgerlichen Namen Anja Dellner. Später beschäftigte sie sich eine Zeit lang mit Super-8-Filmen, ließ sich beim ZDF in Mainz zur Mediengestalterin Bild und Ton ausbilden und arbeitete als Cutterin und Kameraassistentin. Die Mainzelmännchen und die Lustigen Musikanten hatten Annie jedoch Bereiche ihrer Psyche kennenlernen lassen, die sie lieber nicht weiter erforschen wollte. Deshalb ging sie von 2005 bis 2007 nach London und verdingte sich dort als Kindermädchen, Fotolaborantin und Deutschlehrerin. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland studierte sie Sprach‑, Literatur- und Kulturwissenschaften. Heute lebt Annie Lux in Dresden, arbeitet als freiberufliche Dozentin für Deutsch als Fremdsprache und Kommunikation sowie als Theaterpädagogin. Sie spielt Improvisationstheater in der Gruppe Das Deutsche Industrietheater.
Annie Lux veröffentlichte Texte in Zeitungen und Zeitschriften, u. a. im mittlerweile leider eingestellten Online-Literaturmagazin Hanebüchlein (Vorgängerin der EXOT. Zeitschrift für komische Literatur). Sie schrieb und produzierte Hörspiele für die freien Radiosender Radio Blau in Leipzig und coloRadio in Dresden. Außerdem gründete sie die Formation Grete Fisch, schrieb für sie Liedtexte und lieh ihr ihre Stimme. 2011 erschien Gretes Debütalbum „Neu im Bezirk“. Seit 2003 gibt Annie Lux Lesungen und Konzerte.
Autorinnenhomepage: www.annielux.de